Perfetti

Professor C. Perfetti, Neurologe aus Italien, entwickelte in den 60iger Jahren ein Konzept, dessen wichtigster Schwerpunkt in der Behandlung der Folgen von zentralnervösen Schädigungen (wie z. B. nach einem Schlaganfall) liegt.

Durch die therapeutisch-kognitiven Übungen soll der Patient lernen, sich so normal wie möglich zu bewegen und zu handeln. Es soll verhindert werden, daß sich pathologische Elemente wie Spastizität entwickeln bzw. der Patient soll lernen, diese zu kontrollieren. Kognitiv-therapeutisch heißt, daß der Patient während der Therapie aktiv mitdenken soll, wobei die Aufgaben dem kognitiven Zustand angepaßt werden.

Dabei werden normale Funktionen und Bewegungsabläufe angestrebt, da eine ungezielte Bewegung keinen Lernerfolg nach sich zieht. Eine Aufgabe kann z.B. so gestaltet sein, daß der Patient mit Unterstützung des Therapeuten verschiedene Oberflächen (Textilien etc.) mit geschlossenen Augen mit seiner Hand / Finger / Fuß erkennen soll. Ziel ist es, dass der Patient lernt, seinen eignen Körper und die Außenwelt besser wahr zu nehmen.

Ein weiteres Beispiel ist das Wahrnehmen von verschiedenen Positionen z.B. des Beines in liegender, sitzender oder stehender Ausgangsstellung.

Jede Übung beinhaltet die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen, wie sie bei normalen Bewegungsabläufen geschehen, so daß es zu einer Reorganisation des geschädigten Systems kommt. Die Behandlung nach Perfetti verlangt vom Patienten ein räumliches Vorstellungsvermögen sowie ein hohes Maß an Konzentration, Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit. Der Patient soll lernen, seine pathologischen Elemente zu kontrollieren und die Bewegungen physiologisch auszuführen.

Indikation

  • Apoplexie sowie Hemiplegie